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Tadasana - die Berghaltung - Asana des Monats März 2022

Aktualisiert: 7. März 2022


Tadasana, die Berghaltung, ist eine der Grundhaltungen des Hatha Yogas. Genau genommen ist es die Grundhaltung für alle stehenden Haltungen. "Ist es überhaupt eine "richtige" Asana?" Mag man sich als geübte Yogi*ni fragen. Klare Antwort von meiner Seite: JA! Yoga ist Therapie auf alle Ebenen unseres Daseins. Wenn wir richtig zu stehen lernen und fest verwurzelt und somit standhaft werden (physisch), dann haut uns so schnell nichts um (psychisch). Also müssen wir richtiges Stehen lernen, um auch im Leben zu bestehen.

Aber was bedeutet "richtiges Stehen"? Gibt es nichts selbstverständlicheres? Viele von uns stehen doch ständig.


Der moderne Mensch

In einer Welt, in der wir getrieben sind und zu unserem ständigen Antreiber werden, Stress permanent ist, bleibt unser Körper und Geist nicht unbeeinflusst davon. Wir sind nach vorne ausgerichtet - im wörtlichen Sinne. Heißt: unsere Muskulatur auf der Vorderseite ist stark und verkürzt sich immer mehr. Die Rückseite hingegen ist schwach. Uns fehlt somit auch das "Rückrad". Anders gesagt: wir machen vorne zu und nach hinten fehlt uns das Vertrauen und wir können uns nicht hingeben oder fallen lassen. Der Körper ist das Ergebnis unserer Haltung. Das ist der körperliche Ausdruck des sogenannten "Überlebensmodus". Dazu kommen Zwangshaltungen, wie Sitzen am Computer und das Schauen auf unser liebes Smartphone ;)


Die ideale Blaupause

Yoga hingegen soll uns wieder in den ausgeglichenen Idealzustand bringen. Das wird im Anusara®Yoga auch Optimal Human Blueprint genannt. Die ideale Blaupause unseres Körpers. Wir können unsere körperliche Haltung und geistige Festigkeit, durch richtiges Stehen wieder ins Gleichgewicht bringen.

Während meiner Anusara®-Ausbildung habe ich von einigen inspirierenden Lehrern genau das gehört und wurde ermutigt immer wieder richtig zu stehen. So habe ich Tadasana fast überall, wo ich stand und gewartet habe praktiziert. Das hat sich so fundamental auf meine Haltung ausgewirkt, dass mich sogar meine eigene Mutter von hinten nicht erkannt hat und einfach an mir vorbeifuhr. So aufgerichtet hat sie mich noch nie gesehen, meinte sie. Der aufgerichtet stehende Mann mit der der guten Körperhaltung ist ihr aufgefallen... Aber das war nicht die übliche Körperhaltung, die ich sonst einnahm. Eine bessere Bestätigung des Erfolges der Yogapraxis konnte es nicht geben.

Wenn wir Tadasana meistern fallen uns viele Standstellungen - vor allem Gleichgewichtshaltungen ungemein einfacher.


Aufbau von Tadasana

  1. Stehe mit beiden Füßen möglich breitflächig auf dem Boden. Hebe die Zehen an und setzte sie dann mit der kleinen Zehe beginnen, nach und nach breit gefächert ab. Die Zehen können an den Spitzen ruhig einen guten, aber unverkrampften Druck in die Matte oder den Boden geben.

  2. Ziehe nun die Großzehballen zu den Innenfersen und die Kleinzehballen zu den Außenfersen an. Du merkst , dass sich der Innenfuß mit dem Fußgewölbe aufbaut. Hier wirst Du bereits einen deutlichen Unterschied zum einfachen Stehen wahrnehmen. Du bit jetzt festverwurzelt und hast Stabilität.

  3. Die Knie sollten nicht unnötig weit durchgestreckt oder gar überstreckt sein. Lass eine Mikrobeuge im Kniegelenk entstehen.

  4. Das Steßbein rollst du von hinten in Richtung Boden. Es strebt nach unten. Der Beckenboden wird leicht toniert. Gleichzeitig wandert Dein Schambein in Richtung Bauchnabel. Der Abstand zwischen beiden verkürzt sich.

  5. Mit dem nächasten Einatmen füllst Du die Nierenpartie - der mittlere Rücken wird stabil und richtet sich etwas auf. Du schaust auf den Bauchnabel. Während du ausatmest ziehen deine unteren Rippen nach unten auseinander. Blick wieder neutral.

  6. Mit der nächsten Einatmung lässt du dein Brustbein aufsteigen. Ausatmend sinken die Schultern nach hinten-unten in die Rückseite.

  7. Wieder einatmend zieht der obere Gaumen in den Hinterkopf. Der Nacken wird etwas länger und das Kinn neigt sich ganz leicht.

  8. Den Blick lässt Du weich werden. Kommst von der Aufmerksamkeit aussen nach innen. Achte auf den Atem und den Herzschlag.


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